Nachdem jetzt die Hälfte des Praktikums schon vorüber ist und ich anderthalb Wochen in der Grundschule verbracht habe, konnte ich schon ein paar neue Erfahrungen und Erlebnisse sammeln. Zusammen mit einem anderen Mitschüler bin ich einer ersten Klasse zugeteilt worden, in die insgesamt 28 kleine Schüler gehen. Da die Klasse so groß ist und die Lehrerin bisher meist alleine unterrichtet hat, konnte sie unsere Unterstützung gut gebrauchen. Die Erstklässler haben täglich einen sehr ähnlichen Tagesablauf, der grundsätzlich aus den Fächern Deutsch, Englisch, Mathe und auch mal Sport und Musik besteht. Die Unterrichtsstunden sind jeweils 45 Minuten lang, die Zeit verfliegt gefühlt jedoch sehr viel schneller. Die Schüler gehen gerade einmal fast ein Jahr zur Schule, was man während des Unterrichts auch deutlich an ihrem Verhalten merkt. Sie sind sehr unruhig, laufen durch die Klassen, quatschen zwischendurch mit Kindern, die sehr weit weg sitzen quer durch die Klasse und können sich schlecht konzentrieren. Daher fällt es der Lehrerin auch manchmal schwer überall gleichzeitig zu helfen und für Ordnung zu sorgen. Dass die Klasse einfach zu groß ist, merkt man jedoch auch am unterschiedlichen Lernverhalten und –niveau der Schüler. Zwar wird versucht die Kinder individuell zu fördern und zu fordern, jedoch sind die Unterschiede so groß, dass sie fast unüberwindbar scheinen. Zum Beispiel erhalten die Kinder jeweils sogenannte „Lies mal Hefte“ von den Lehrern, die unterschiedlich schwierige Aufgaben beinhalten. Während ein Kind sich noch mit dem ersten Heft beschäftigt, arbeitet ein anderes schon im sechsten Heft und ist seinem Mitschüler weit voraus. Der Gedanke die Kinder hier individuell zu fördern, scheint zwar gut, die Umsetzung des Ganzen ist jedoch bei weitem schwieriger. Weiterlesen